Demokratie im Alltag
Die Schülermitverantwortung (SMV) ist ein zentraler Bestandteil unseres Schullebens. Sie ermöglicht den Schülern, Verantwortung zu übernehmen und demokratische Prozesse im Schulalltag zu erleben und mitzugestalten.
Die Schülermitverantwortung (SMV) an der Schule Schloss Salem ist eine zentrale Säule der Erziehung zur Verantwortung und Demokratie. Seit der Gründung der Schule lernen die Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgangsstufen, Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Durch die Wahl der Schulsprecher, die ein wichtiges Gremium der SMV bilden, erleben sie demokratische Prozesse hautnah. Die wichtigsten Organe der Schule sind das Parlament (Oberstufe) und der Rat (Mittel- und Unterstufe).
Die Aufgaben der SMV-Amtsträger sind vielfältig und reichen von schulpolitischen Ämtern über Sportkapitäne bis hin zur Verwaltung und Organisation von Schülerfirmen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden und die Salemer Gemeinschaft zu stärken. Die Abläufe, Aufgaben und Kompetenzen sind in den Schulverfassungen der Stufen festgelegt, sodass eine strukturierte und transparente Schülervertretung gewährleistet ist.
Gastvorträge und Veranstaltungen
Regelmäßige Gastvorträge und Veranstaltungen bieten unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, von Experten zu lernen und sich intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen.
Eine Gedenkstättenreise der Landtagspräsidentin führte sie auch nach Überlingen, wo Salemer Schülerinnen und Schüler sie bei einer Führung durch den Goldbacher Stollen und der Abendveranstaltung in der Hanno-Beck-Aula der Schule begleiten durften.
Das Spetzgarter Abendbrot ist ein Diskussionsformat mit langjähriger Tradition. Beim Spetzgarter Abendbrot lädt das Salem International College Experten aus Politik und Wirtschaft ein, um über aktuelle Themen zu referieren und mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.
Zuletzt war Rüdiger von Fritsch zu Gast, einer der derzeit gefragtesten Experten der deutschen Außenpolitik, der 150 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern neue Details unserer Weltordnung verriet. Mehr dazu im Bericht
Die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium initiieren regelmäßig Themen- oder Projekttage. Dabei beschäftigen sich die Jugendlichen im Klassenverband an einem Tag, manchmal auch über mehrere Tage, mit einem bestimmten Thema. Der Thementag „Medien“ für die Jahrgangsstufen 7 und 8 ist fester Bestandteil des Jahresplans und hilft den Jugendlichen, sich in einer zunehmend von Medien geprägten Welt zu orientieren.
Ein besonderes Beispiel für einen von Schülerinnen und Schülern initiierten Thementag war der Thementag „Demokratie leben“, der von der Schulsprecherin und dem Schulsprecher initiiert wurde. Dazu wurde auch Bundespräsident a.D. Joachim Gauck eingeladen, der in der Salemer Schrote einen Vortrag hielt und sich anschließend den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellte. Mehr erfahren
Zuletzt nahm die Schule Schloss Salem am Projekttag #ichstehauf teil.
Model United Nations (MUN) ist ein Rollenspiel, bei dem die Teilnehmenden als Delegierte der Vereinten Nationen agieren. In nachgebildeten Gremien wie dem Sicherheitsrat debattieren sie über globale Themen, finden Kompromisse und verabschieden Resolutionen. Jeder Teilnehmende repräsentiert einen Staat und versucht, dessen offizielle Positionen authentisch zu vertreten.
Die Aktivitäten umfassen formelle Debatten, die auf UN-ähnlichen Regelwerken basieren, sowie informelle Verhandlungen, in denen Resolutionen erarbeitet werden. Durch diese Prozesse lernen die Teilnehmenden die Funktionsweise der internationalen Politik kennen, verbessern ihre Rhetorik und üben sich in Verhandlungssituationen.
Unsere Schülerinnen und Schüler haben jedes Jahr die Möglichkeit bei zwei MUNs dabei zu sein: in Den Haag und in Genua.
Wie MUN ist auch der International Court of Justice (ICJ) ein Planspiel, das an der Schule Schloss Salem angeboten wird. Dabei schlüpfen die Jugendlichen in die Rollen des Präsidenten, des Vizepräsidenten, des Kanzlers, der Richter und der Anwälte. Vier Tage lang verhandeln sie Rechtsfälle nach den Regeln des echten Internationalen Gerichtshofs, der seinen Sitz in Den Haag hat und nach amerikanischem und britischem Recht arbeitet.
Unter Anleitung von Rechtsexperten bereiten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv auf ihre Rollen vor. Diese Simulation bietet den Teilnehmenden eine wertvolle praktische und theoretische Lernerfahrung und ermöglicht es ihnen, die Arbeitsweise des Internationalen Gerichtshofs hautnah zu erleben.
Wettbewerbe und Initiativen
Durch die Teilnahme an Wettbewerben und Initiativen wie "Jugend debattiert" oder dem Theodor-Heuss-Preis-Kolloquium vertiefen unsere Schülerinnen und Schüler ihr Verständnis von Demokratie und Verantwortung und wenden ihr Wissen praktisch an.
Jugend debattiert ist ein bundesweites Schulprojekt in Deutschland, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, Debattierfertigkeiten zu erlernen und anzuwenden. Es wurde 2001 ins Leben gerufen und hat zum Ziel, die rhetorischen Fähigkeiten, das kritische Denken und die politische Bildung von Jugendlichen zu fördern.
Im Rahmen von Jugend debattiert treten Schülerinnen und Schüler in Debatten zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen gegeneinander an. Die Debatten folgen einem festen Regelwerk, das sicherstellt, dass alle Teilnehmenden ihre Argumente klar und strukturiert vortragen können. Die Debattanten müssen in der Lage sein, sowohl Pro- als auch Contra-Argumente zu präsentieren, was ihre Fähigkeit fördert, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
Das Projekt erstreckt sich über verschiedene Wettbewerbsstufen, beginnend mit Schul- und Regionalwettbewerben bis hin zu Landes- und Bundesfinalen.
In der Debattier-AG der Schule Schloss Salem lernen die Schülerinnen und Schüler, ein Thema gründlich zu recherchieren und stichhaltige Argumente zu finden. In den Debatten verbessern sie ihre Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit und stärken ihre Sachkenntnis und Überzeugungskraft.
Schülerinnen und Schüler der Schule Schloss Salem haben die einzigartige Gelegenheit, am Kolloquium und an der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises in Stuttgart teilzunehmen. Die Veranstaltung bietet Mitgliedern des Debattierclubs und des Politikamtes die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Jahresthema der Theodor Heuss Preisverleihung auseinander zu setzen. Darüber hinaus erhalten sie Einblicke in das Engagement für Demokratie und Vielfalt der Preisträgerinnen und Preisträger und können in direkten Austausch mit ihnen treten.
Diese Erfahrungen verdeutlichen Kurt Hahns Leitgedanken „Erziehung zur Verantwortung“ und inspirieren die Schüler durch praktische Beispiele gelebter Demokratie.
Zum Bericht über das Kolloquium und die Preisverleihung
Als Schule mit Kindern und Jugendlichen aus über 45 Nationen ist es uns ein besonderes Anliegen, aktiv gegen Rassismus jeglicher Art einzutreten. Im Juni 2023 wurde der Schule Schloss Salem unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Muhterem Aras die Plakette „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ überreicht. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hatte die Aufnahme der Schule Schloss Salem in das gleichnamige Netzwerk beantragt. Dieses besteht aus 4.000 Schulen, die sich aktiv gegen Diskriminierung, Mobbing und Rassismus einsetzen. Diese Werte sind in der Salemer Schulgemeinschaft seit der Schulgründung verankert. Das zeigte sich auch bei der Bewerbung: Über 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegiums unterzeichneten die Unterschriftenliste, die mit der Antragstellung eingereicht wurde.