Vor- und Nachteile eines Internats
Optimale Förderung
Im Unterricht profitieren die Schülerinnen und Schüler von einem guten Betreuungsschlüssel. Konkret bedeutet das: kleine Klassen, individuelle Förderung, betreute Lernzeiten für Hausaufgaben und Referate, Exkursionen und vieles mehr. Doch die Förderung bezieht sich nicht nur auf den Unterricht. Zahlreiche internatliche Freizeitprogramme eröffnen den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten, die sie zu Hause in diesem Umfang nicht hätten. Von Sport über Musik und Kunst bis hin zur Erlebnispädagogik – im Internat können sich die Kinder und Jugendlichen ausprobieren, Neues lernen und ihre Interessen und Neigungen entdecken.
Gemeinschaft
Die Schülerinnen und Schüler verbringen die meiste Zeit des Tages in der Gemeinschaft. Sie teilen sich Zimmer und Flügel, gehen gemeinsam zum Unterricht, essen zusammen, treffen sich bei den Nachmittagsaktivitäten etc. Dabei entstehen ganz besondere Freundschaften, die oft ein Leben lang halten. Und ganz nebenbei lernen sie, ihre Mitmenschen zu respektieren, Kompromisse zu finden, sich auch mal durchzusetzen und ihre Stärken für die Gemeinschaft einzusetzen.
Selbständigkeit & Eigenverantwortung
Ein ausgewogenes Verhältnis von Regeln und Freiheit bestimmt das Zusammenleben im Internat. Wo viele Menschen zusammenkommen, braucht es sinnvolle Regeln, die von der Gemeinschaft getragen werden. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen Aufgaben für sich und die Gemeinschaft übernehmen. So lernen Jugendliche im Internat meist früher als zu Hause, sich selbst zu organisieren. Sie waschen z. B. ihre Wäsche selbst und sorgen für Ordnung in ihren Zimmern, aber auch in den Gemeinschaftsräumen. Darüber hinaus übernehmen sie Aufgaben für die Gemeinschaft, z. B. den Küchendienst.
Verantwortung
Im Internat gibt es viele Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und andere. Sei es in den Diensten, bei einer Expedition, in der Schülermitverantwortung oder in der Gemeinschaft. Die Pädagoginnen und Pädagogen übertragen verschiedene Aufgaben mit großem Vertrauen an die Jugendlichen, damit sie unser Internat mitgestalten und an ihren Aufgaben wachsen können.
Internationalität
In Salem wachsen die Schülerinnen und Schüler zu Weltbürgern heran. Und das nicht nur, weil sie tagtäglich mit verschiedenen Kulturen konfrontiert sind – derzeit leben in Salem rund 45 Nationen zusammen. Sondern auch, weil Salem Internationalität fördert. So können unsere Schülerinnen und Schüler an Schüleraustauschen teilnehmen, sich im Round-Square-Netzwerk engagieren oder statt dem Abitur das International Baccalaureate Diploma ablegen.
Netzwerk
Im Internat ist die Gemeinschaft besonders eng und Freundschaften halten oft ein Leben lang. Deshalb haben sich unsere ehemaligen Schülerinnen und Schüler in der Altsalemer Vereinigung, kurz ASV, zusammengeschlossen. Die ASV hat derzeit bis zu 4.000 aktive Mitglieder und organisiert regelmäßig regionale Treffen. Der Höhepunkt ist jedoch das große ASV-Pfingsttreffen, das alle zwei Jahre an der Schule Schloss Salem stattfindet und bei dem sich alle Altsalemerinnen und Altsalemer treffen.
Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Herausforderungen. Diese können ganz verschiedener Natur sein, da jeder etwas anderes als herausfordernd empfindet. Die häufigsten Punkte sind:
Wenig Privatsphäre: Im Internat ist man fast nie allein. Was für den einen toll klingt, kann für den anderen eine Herausforderung sein. Denn Privatsphäre gibt es im Internat kaum. Im Internat wird alles geteilt: das Zimmer, das Bad, die Gemeinschaftsräume etc. Dadurch lernen die Kinder und Jugendlichen früh, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, die Bedürfnisse anderer zu respektieren und Kompromisse zu finden.
Heimweh: Gerade jüngere Kinder haben am Anfang oft mit Heimweh zu kämpfen. Sie kommen in eine fremde Umgebung und sind von ihren Eltern getrennt. Erfahrungsgemäß dauert diese Phase aber nur kurz, bis das Schlossgelände erkundet und die ersten Freundschaften geschlossen sind.