Nach zwei Probeexpeditionen sowie dem Loggen zahlreicher außerschulischer Aktivitäten, einschließlich Dienst, Sport und Talente, sind wir als Finalisten des Duke of Edinburgh’s Gold Award-Programm im Schwarzwald gelandet. Diese letzte Entdeckungsreise begann am Mittwoch, den 2. Oktober 2024, am Überlinger Busbahnhof, wo wir uns alle trafen, um gemeinsam mit dem Zug nach Aha am Schluchsee zu fahren. Nach unserer Ankunft war es kein weiter Weg bis zum Campingplatz, wo sich alle Gruppen versammelten. Hier stellten wir schnell unter Beweis, dass wir das Zeltaufbauen über die Ferien nicht verlernt hatten. Anschließend „checkten“ wir fast wie im Hotel bei der Gutachterin des Programms, Gesa Meyer-Wiefhausen, als Gruppe ein. Sie überprüfte unsere Route und Ausrüstung, damit wir hoffentlich am Sonntag heil ankommen würden. Am selben Abend hatten wir noch die Gelegenheit, kurz in die Stadt zu gehen, um etwas zu essen. Es war jedoch die letzte Möglichkeit, den Komfort des Alltags zu genießen. Für den Rest der Expedition mussten wir mit den Vorräten auskommen, die wir in unseren Rucksäcken trugen.
Tag 1
Am Donnerstag, dem ersten offiziellen Tag des Finales, stärkten wir uns kurz mit einem kleinen Frühstück, bevor es losging in Richtung Titisee-Neustadt. Nach 20 Kilometern erreichten wir den vereinbarten Bauernhof und bauten unsere Zelte auf. Der Hofbesitzer war sehr gastfreundlich und brachte uns heißen Tee und Lebkuchen. An diesem Abend kochten wir zusammen Spaghetti mit Pesto – ein wiederkehrendes Gericht, da es leicht und praktisch zu transportieren ist, was bei ohnehin schon schweren Rucksäcken einen echten Unterschied macht. Die Nacht war recht angenehm, da wir in den zwei Zelten immer zu dritt schliefen und es somit nicht allzu kalt wurde.
Tag 2
Am nächsten Morgen weckte uns der Wecker des Notfallhandys, und wir hatten 30 Minuten Zeit, die Zelte abzubauen und das Frühstück vorzubereiten. (Im Laufe der Expedition stellten wir fest, dass eine halbe Stunde dafür bei weitem nicht ausreicht...) Wir starteten etwas verspätet und mussten daher einige Pausen an den Checkpoints auslassen. Idealerweise hat man bei diesen Checkpoints 10 bis 20 Minuten Zeit, um Energie zu tanken. Wenn man jedoch nicht pünktlich losgeht oder sich verläuft, muss man oft auf diese Pausen verzichten. Trotzdem erreichten wir auch am zweiten offiziellen Tag unser Ziel, einen sehr netten Holzhof in Breitnau. Die Abende verliefen meist ähnlich: Jeder war erschöpft, hungrig und sehnte sich nach Hause. Um uns abzulenken, durften wir in einer Feuerschale ein kleines Feuer entzünden, bei dem wir bis spät in die Nacht zusammensaßen und uns unterhielten. Die Nacht war allerdings weniger bequem, und ich glaube, keiner von uns hat mehr als drei Stunden Schlaf bekommen.
Tag 3
Am dritten Tag, als sich die Sonne vollständig hinter Regenwolken verbarg, blieb uns nichts anderes übrig, als weitere 20 Kilometer zu laufen. Dieser Tag war zweifellos der anstrengendste, da wir durch das „Höllental“ mussten – ein Tal, das 500 Höhenmeter tief ist und das wir sowohl hinunter- als auch hinauflaufen mussten. Es war eher ein Klettern als ein Laufen. Ich glaube, jeder von uns würde zugeben, dass diese Etappe uns an unsere Grenzen brachte. Der Vorteil war jedoch, dass der Abend am letzten Hof, am Feldsee, umso lohnender war. Auch hier durften wir ein Feuer machen und erzählten uns gegenseitig, was das Erste sein würde, das wir tun, wenn wir wieder in Überlingen ankommen.
Tag 4
Der letzte Tag fühlte sich wie ein Spaziergang an. Die Motivation, den Bahnhof in Hinterzarten zu erreichen, überwog jegliche Schmerzen. Tatsächlich haben wir uns an diesem letzten Tag kein einziges Mal verlaufen. Bei einem Checkpoint am Titisee befragten wir ein Hotel zum Thema Tourismus, da dies unser Forschungsprojekt während der Expedition war. Wir notierten die Fakten und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Dort kamen wir als Gruppe an und hatten eine kurze Besprechung mit Frau Meyer-Wiefhausen, bevor wir offiziell die Expedition erfolgreich abschlossen. Alle Gruppen stiegen in den nächsten Zug und freuten sich auf die warme Dusche, die bald anstand. Am Abend gingen wir noch zusammen essen und ließen den Erfolg ausklingen.
Insgesamt war dieses Duke of Edinburgh-Projekt sehr anspruchsvoll, aber wir sind stolz darauf, es geschafft zu haben.
Fotos: Gesa-Meyer-Wiefhausen, Dagmar Fass & Dr. Andreas Jäger