Unsere Festschrift als besonderes Geschenk

100 Jahre Salem auf 464 Seiten

Mit dem Ende des Jahres 2020 naht auch das Ende des Jubiläumsjahres, dem wir entgegengefiebert und das wir uns alle anders vorgestellt hatten. Worüber wir uns trotz der Absage aller Jubiläumsveranstaltungen freuen, ist, dass sich die Schule Schloss Salem während der globalen Corona-Pandemie als verlässliches Bildungsangebot von außergewöhnlicher Qualität bewiesen hat.

Drei andere Phasen des Umbruchs in unserer 100-jährigen Schulgeschichte, die die jeweiligen Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls meisterten, sind Gegenstand unserer Festschrift, die im April 2020 im Kohlhammer-Verlag erschien. Auf 464 Seiten enthält sie darüber hinaus auch Fachaufsätze, Erinnerungen von aktuellen Schülerinnen und Schülern sowie von Alumni und über 250 Fotos.

Beschenken Sie sich selbst oder eine (ehemalige) Salemerin oder einen Salemer mit diesem besonderen Buch, das zum Preis von 49 Euro zuzüglich Porto erhältlich ist.

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„Lasst euer Licht leuchten“

Beiträge von Lehrer*innen und Alumni

Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums für die Schule Schloss Salem haben die Schulseelsorger Winfried Neumann und Kathleen Morrison-Schilffarth einen Gottesdienst für den 3. April 2020 geplant. Das Thema stand unter dem Wort aus Matthäus 5,16: "So soll euer Licht vor den Menschen leuchten".

Die Idee war, dass "das Leuchten" Salems sichtbar wird - das Leuchten der Gegenwart und aus der Vergangenheit. Es ging weniger um das Leuchten der Institution als um die persönlichen Erfahrungen von Menschen, die in ihrer Schulzeit in Salem Helles, Einleuchtendes oder sogar Erleuchtendes erleben dürften. Dazu gehören sowohl individuelle "Aha!" Momente und Wachstumsmomente als auch soziale Erfahrungen von Freundschaft, Solidarität, Mut oder Erkenntnis.

Dazu ging ein Aufruf an Mitarbeitende und Alumni der Schule Schloss Salem: Sie waren dazu eingeladen, ihre "leuchtende" Berichte, Anekdoten, Szenen und Erzählungen aus ihrer Zeit in der Schule Schloss Salem mitzuteilen.

Dahinter stand die Hoffnung, dass diese hellen Momente jetzt in der Gegenwart und bis in die Zukunft leuchten können - auch für die Generation, die heute in Salem lebt und lernt.

Der Gottesdienst konnte nicht gefeiert werden – im April befanden sich Salem, Deutschland und die Welt in der Covid-19 Pandemie. Jetzt, am Ende des Jahres 2020, ist es umso wichtiger, diese leuchtenden Momente miteinander zu teilen. Eine anonyme Schülerin hat für den Schulgottesdienst 2019 das Weihnachtslicht so umschrieben:

„Licht ist für mich Hoffnung. Wenn ich für mich und meine Mitmenschen Hoffnung habe, geht in mir sozusagen das Licht auf. Hoffnung auf eine schöne Zukunft. Voller Liebe und Freude.“

-Kathleen Morrison-Schilffarth, ev. Schulseelsorgerin

„Camaraderie between Illmensee and Salem“

Two years ago on the Year 8 Outdoor weekend I had the pleasure of hiking back from Illmensee to Salem. Perhaps 23-25 Km. The weather was good but the walk was very long with many meters up and down and I seriously doubted whether I could really hike a group of 13-14 year old students all the way back. I seriously considered calling the school bus to pick up us when we had completed 18-20 kms. The students were informed and I thought that it may actually have been better that we call the bus but the students wanted to go on and even more their mood was terrific. They were sore and stiff but did not complain, indeed they were happy and wanted to rise to the challenge.

Needless to say, we completed the hike and not only was I proud of the students, they were even more proud of themselves. But what is even better is the camaraderie we created between us. This relationship still lasts today as I teach or am engaged still with many of these students.

Benjamin Readford, Teacher

„Du musst nicht aufgeben“

Lange war ich in Salem, als Schüler und später auch als Lehrer und Mentor. Und lange war ich auch als Ingenieur in der Entwicklungshilfe, in der Industrie und an Staatsschulen tätig.

Einiges in Salem war zeitgebunden und sollte so nicht weiter gegeben werden z. B. das übertriebene Elitebewusstsein.

Aber eines hat mich mein ganzes Leben begleitet und "aufgebaut". Es ist der Satz: "Vor dem Glück steht das Tun als Wächter". Und so mache ich als alter Mann wieder TP (Trainingspause) in einer "Muckibude" und unterrichte und lerne dazu für meine Abiturienten. Und lebe so gut mit den unangenehmen Folgen eines Motorradunfalls.

Und ganz nebenbei denke ich, dass das "Tun" das Wesen unseres Christentums ist. Unser Religionsgründer hätte jeder brenzlichen Situation gut ausweichen und sich damit physisch retten können, aber er tat es nicht. Er ging seinen Weg, obwohl dieser für ihn voraussehbar, sehr schmerzhaft wurde.

Was gibt man seinen Kindern, seinen Enkeln, seinen Schülern auf ihren Lebensweg als Gutes mit? Ich denke, der Satz "Du musst nicht aufgeben“, ist der wichtigste und letztlich der Tröstlichste. Er bringt Frieden mit sich selbst, ein wenig Stolz und manchmal auch gutes Leben.

Jörg Haubold, Lehrer und Alumnus

„Dankbarkeit und Wertschätzung“

Dankbarkeit ist für mich die Wertschätzung dafür, dass ich meinen Platz in der Schule Schloss Salem gefunden habe und mit Kindern aus aller Welt zusammenarbeiten darf.

Edda Ziehm, Lehrerin

„Pfarrer in der Disco“

Meine Eltern wollten, dass ich einmal selbst die Entscheidung treffe, welchen Glauben ich annehme. Auf dem Hohenfels trat Pfarrer Doleschal in mein Leben. Nicht im Bio-, sondern im Religionsunterricht zeigte er Filme von Nikotinversuchen an Ratten, die auf mich 12-jährige eine überzeugende Nichtraucher-Wirkung hatten.

Später, auf einer zweiwöchigen Fahrt nach Israel, ging er am Strand von Eilat mit uns in die Disco. Ich war erst 14 und durfte bis nachts Party machen, im Meer baden und fühlte mich unglaublich cool. Und im Konfirmandenunterricht zeigte er uns Exorzistenfilme serviert mit Chips und Cola. 

Pfarrer Doleschal empfand ich als unkonventionell und Menschenfänger. Er taufte und konfirmierte mich. Sein Wirken zeigte mir, wie ich bei aller Ernsthaftigkeit auch Freude am Leben haben kann. Er brachte Licht, Fröhlichkeit und Menschlichkeit in meinen Alltag und durch seinen Religionsunterricht gleichzeitig eine neue Tiefe.

Auch heute ist mir mein Glaube wichtig und wenn ich mich jetzt an Herrn Doleschal erinnere, zaubert er mir ein Lächeln ins Gesicht. Leider ist er viel zu früh verstorben, doch dafür leuchtet sein Stern bestimmt ganz hell am Himmel über Salem.

Daniela Scherler, Alumna, Abi 1990

„Pastor Otto“

Wenn ich an die lang vergangenen Jahre zurückdenke, sehe ich uns unter einem blühenden Birnbaum im Kreis um den von uns allen geliebten Pastor Otto eines der schönen alten Kirchenlieder singen. Pastor Otto hatte eine wunderbar tiefe, melodische Stimme, die vom Spez bis nach Hödingen trug, wenn er „Geh aus mein Herz und suche Freud“ anstimmte. Unvergesslich!

Manfred Groos

„Salih“

Einmal in der Woche fuhr ich zu Salih nach Mimmenhausen. Den Kontakt hatte Frau Petersen hergestellt, als ich in der 10. Klasse in den Sozialdienst eintrat. Es roch immer etwas abgestanden und fremd bei ihm zu Hause, aber Salih freute sich, wenn ich kam und sein Vater begrüßte mich höflich. Salih und ich machten uns an seine Hausaufgaben, Lesen, Schreiben und Rechnen. Deutsch fand er besonders schwierig, denn mit seinen Eltern sprach er Türkisch. Das wiederum fand ich so schwierig, ich überhörte es einfach. Aber das konnte Salih sich nicht leisten und so übte ich mit ihm Diktate. Er lernte besser als ich in der Grundschule. Nach den Hausaufgaben gingen wir im Hallenbad unter dem Junibau Schwimmen. Salih genoss sichtlich das Paddeln im 25-Meter Becken. Mit verschrumpelten Fingerspitzen und gut gechlort tappten wir nach einer Stunde wieder in die Umkleide. Salih trug Hosen, die sein Vater ihm geschneidert hatte. Mein Vater hatte mir nie eine Hose geschneidert. Damals sah ich nicht, was noch viel bemerkenswerter als die Schneiderkunst des Vaters war: Er machte es gemeinsam mit Ulla Petersen möglich, dass sein Sohn und ich uns trafen. So konnten der kleine Mann und ich lernen, wie das geht, voneinander lernen.

Bernhard Haubold, Alumnus

„Fackelspaziergang“

Am Sonntag, dem 26. Januar 2020, hat eine Gruppe Schüler/innen und Lehrer/innen vom Salem College einen fackelbeleuchtenden Gedenkspaziergang von den sog. Stolpersteinen am Stein Spetzgart aus zum Kamm oberhalb vom Schloss durchgeführt, unterbrochen von Momenten des Einhaltens mit Texten zu den Biografien von Salemer Schülern aus den 30er-Jahren, die wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt worden sind (u.a. Erik Blumfeld und Paul Hinrichsen). Der Umstand, an einer Schule zu unterrichten, an denen Schüler/innen unverordnet, würdig und anrührend ein kraftvolles antifaschistisches Statement organisieren, rührt mich in besonderer Weise und belebt meinen tiefen Respekt vor solchen verantwortungsbewussten Schüler/innen.

Eugen Balzer, Lehrer

„Der genaue Marxen“

Sommer 1983, Physikstunde bei Herrn Aeneas Marxen über dem Stockacher Tor: Herr Marxen, leider vor einigen Jahren verstorben, wird vielen, die in den Siebzigern und Achtzigern Salem besucht haben, noch lebhaft in Erinnerung sein: Äußerlich streng, stets korrekt gekleidet mit weißem Kittel und Krawatte, bei genauem Hinsehen zudem ausgestattet mit Herzenswärme und Humor, so auch an jenem Tag: Während des Unterrichts kam es zwischen Herrn Marxen und mir zu einem kurzen Wortwechsel. An den genauen Anlass erinnere ich mich leider nicht mehr, aber sinngemäß ging es darum, dass er eine Frage kurz zuvor nicht hundertprozentig exakt formuliert hatte – das ist ihm während seiner Laufbahn sicher kaum einmal passiert - und ich daraufhin eine falsche Antwort geliefert hatte. Auf meinen entsprechenden Hinweis hin überlegte Herr Marxen kurz und erwiderte dann lächelnd: „Wenn Du ab heute in jeder Situation Deines künftigen Lebens so genau bist wie in diesem Moment, dann kann Dir nicht mehr viel passieren.“ Später habe ich noch oft an diese Situation denken müssen. Und ich habe aus dieser Bemerkung die Einsicht und den Mut mitgenommen, dass sich das Leben natürlich nicht nur, aber eben auch und gerade mit Genauigkeit meistern lässt: Genauigkeit in der Analyse, in der Argumentation - aber auch in der Wahrnehmung der eigenen Mitmenschen. Danke, Herr Marxen, für dieses Licht!

Eckardt Buchholz-Schuster, Salem Alumnus 1977-1986

„RSC“

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“ (Sören Kierkegaard).

1961, als wir ca. 17 Jahre waren (Abitur 1963) mussten wir nachmittags sog. Innungen (Handwerk) ausüben. Die Jungs zum Beispiel Schreinerei etc., Mädchen die sog. geistigen Innungen. Ich hatte mich für Englisch entschieden und hier speziell Shakespeare gewählt. Das hat mir Spaß gemacht, hatte mich richtig reingekniet. Stratford upon Avon, Royal Shakespeare Company (RSC) und Umgebung. Ach, wie gerne wäre ich da gewesen.

1998, -> 38 Jahre später: Ich hatte Englisch studiert, war in die Industrie gegangen, u.a. auch zu BMW. BMW hatte da gerade ROVER in England gekauft. Ich gehörte zu dem Team, das nach England für 2 Jahre geschickt wurde, um dort bei der Zusammenarbeit mitzumachen. Rover lag in der Nähe von Warwickshire/Mittelengland. Und schon war ich praktisch in Stratford upon Avon. Jede freie Minute ging ich begeistert in das RSC; man muss nur lange genug warten können!

Der Kreis hatte sich geschlossen.

Ines Kattner, Alumna (1954-1963 in Salem)

Episode mit Kurt Hahn

„Nach dem Abitur im Frühjahr 1957 verblieb ich noch für einige Wochen gemeinsam mit einem Freund in Salem. Ich hatte ein Luftgewehr. Wir vertrieben uns die Zeit damit, Mäuse zu schießen, die es in unendlicher Zahl in den damals noch nicht ausgebauten Speichern des Langbaus gab. Nach einiger Zeit wollten wir mehr und beschlossen, Spatzen zu schießen. Mit dem Luftgewehr bewaffnet zogen wir eines Morgens durch den Westgang in Richtung Münster und Stockacher Tor. Das Schicksal wollte es, dass uns Kurt Hahn entgegenkam, wie üblich wegen seiner Kopfverletzung mit seinem Tropenhelm bedeckt. Seine kritische Frage, was wir mit dem Luftgewehr wollten, beantworteten wir als gute Salemer wahrheitsgemäß. Auf seine weitere Frage, warum wir denn Spatzen schießen wollten, wiesen wir auf die damals (noch) bestehende und die Ernte bedrohende Spatzenplage hin. Bevor er weiter in Richtung Süd dahin trottete, sagte Kurt Hahn: „Ihr seid keine Schüler mehr, darum kann ich euch auch nichts sagen und verbieten. Ich bitte euch nur, darüber nachzudenken, warum ihr das wirklich wollt.“ Wir gingen noch einige Meter weiter in Richtung Münster, drehten uns dann aber langsam und betreten um und trotteten Kurt Hahn außer Sichtweite in vorsichtiger Distanz hinterher und sodann auf unser Zimmer. Wir haben keinem Spatzen auch nur eine einzige Feder gekrümmt.“

Jan Marwede, Alumnus

"Razzia mit Plessing"

Ende der 70er Jahre war ich Flügelhelferin auf dem Novizen III und deshalb mit eingeteilt bei einer Zimmer-Razzia während der Schulstunden. Götz Plessing, der Internatsleiter, vor dem ich mehr als großen Respekt hatte, leitete diese Razzia. Im Verlauf der Kontrolle trafen wir in dem Bereich des Annex auf einen Schüler, der offensichtlich dem Unterricht ferngeblieben war. Mit kurzen, scharfen und lauten Worten wurde dieser gemaßregelt, doch kaum war er außer Hörweite, grinste Götz Plessing und sagte „dem hab`ich`s aber gegeben“.

Von diesem Moment an war Götz Plessing ein „Mensch“ für mich und ich bin dankbar, ihm heute als gutem Freund begegnen zu dürfen!

Stefani Freifrau Roeder von Diersburg: In Salem von 1973 - 1982 unter dem Namen: Stefani Freiin von Gaisberg -Schöckingen

"Sozialdienst in der Mittelstufe"

Ulla Petersen war das Oberhaupt – Kristin Plessing diejenige, die uns als Betreuer der „Ausländer Kinder“ – ja, so hieß das damals – wiederum betreute. Als keine „Ausländer Kinder“ zur Hausaufgabenhilfe mehr auffindbar waren, wurden uns Kinder aus einem Heim in Heiligenberg zugeteilt. Diese kamen aus schwierigsten Familienverhältnissen und hatte tiefgehende psychologische Schäden. Kristin Plessing musste uns deshalb gesondert schulen und so waren wir regelmäßig in ihrer privaten Wohnung (in der alten Post) zu Gesprächen eingeladen. Auf ihre ganz eigene - strahlend lebensfrohe, mitreißende und verständnisvoll erklärende - Art bewirkte sie (zumindest in mir) ein tiefes Mitfühlen für das Verhalten der extrem schwierigen Kinder uns gegenüber, gab uns erste Ratschläge psychologischer Natur und verhalf uns so zu dem ein oder anderen „Erfolgserlebnis“ im Umgang mit den Kindern.

Unser damaliges Leben im Internat war weit weg, von dem was das Leben eigentlich ausmachte, Frau Plessing bot uns in ihrer Wohnung eine erdende und familiäre Atmosphäre, buk eigenhändig köstlichen Butterkuchen für unsere Zusammenkünfte und vermittelte dadurch echte Wertschätzung unserer Person und unseres sozialen Engagements! Danke für dieses wohltuende „Herausholen“ aus der Alltagsspirale des Internatslebens, danke für diesen Weg, der uns aufgezeigt wurde.

Stefani Freifrau Roeder von Diersburg: In Salem von 1973 - 1982 unter dem Namen: Stefani Freiin von Gaisberg -Schöckingen

"Frau Fischer auf dem Hohenfels"

Streng - und oft auch gespickt mit sehr persönlichen, spitzen  Kommentaren den einzelnen Schülern gegenüber, war der Unterricht von Frau Fischer auf den Hohenfels, aber:

Sie hat uns – während ihres Unterrichts in der freien Natur –gezeigt, wie ein Lärchenbaum blüht und wie aus dieser Blüte ein Zapfen wird. Sie hat uns Gräser pflücken, trocknen, bestimmen und einkleben lassen.

Die Schönheit der Kartoffelblüte erlebten wir durch sie!

In Erdkunde sprach sie mit uns über die Ostsee und die Entstehung von Bernstein. Es wurde ein Schüler in das Turmzimmer ihrer Wohnung geschickt, um eine dicke Bernsteinkette zu holen, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatte. Erdkunde zum Anfassen!

Beim Thema „Die Mittelgebirge Deutschlands“ mussten wir im Anschluss an ihre Erklärungen ein Schwarzwaldhaus mit seiner typischen Hocheinfahrt am Hang malen – wer hätte damals gedacht, dass ich einmal im Schwarzwald wohnen würde und diesen Häusern täglich begegne und dabei an Frau Fischer denke!

Das Tierkundeheft war rot eingebunden, das Menschenkundeheft gelb, das Erdkundeheft blau, das Pflanzenkundeheft grün - ich besitze diese Hefte als einziges Dokument meiner Hohenfelser Schulzeit bis heute.

Frau Fischers Wissensvermittlung war pragmatisch, heute würde man vielleicht auch simpel sagen, aber sie war mein Beginn des Begreifens, dass man näher hinschauen muss. Sie hat mich „neugierig“ gemacht.

Stefani Freifrau Roeder von Diersburg: In Salem von 1973 - 1982 unter dem Namen: Stefani Freiin von Gaisberg -Schöckingen