Gerade in der heutigen Zeit, in der antisemitische Vorfälle zunehmen und die Stimmen der letzten Überlebenden langsam verstummen, ist es wichtiger denn je, sich mit den dunkelsten Kapiteln unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen machen das Unfassbare greifbar und helfen, das historische Bewusstsein zu schärfen. Sie sind eine der eindrücklichsten Möglichkeiten, Geschichte lebendig zu erfahren.
Zu Gast in der Oberstufe waren Irene Shashar, die als Kleinkind das Warschauer Ghetto überlebte, und Eitan Halley, der das Massaker beim Nova Music Festival erlebte. Zwei Menschen, deren Geschichten unter die Haut gingen. Beide machten den Schülerinnen und Schülern deutlich, wie wichtig es ist, Erinnerungen zu bewahren, um die Zukunft besser zu gestalten.
Ebenso beeindruckte Dr. Eva Umlauf, die die Jahrgangsstufe 9 am Standort Salem besuchte, einen Tag nachdem die Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte Dachau besucht hatten. Umlauf wurde als Zweijährige in Auschwitz tätowiert, konnte jedoch mit ihrer Mutter dem Konzentrationslager entkommen. Ihr Satz „Es ist passiert und kann immer wieder passieren“ hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern einen bleibenden Eindruck.
Die Berichte waren bewegend, aufrüttelnd und zugleich eine eindringliche Mahnung, nicht zu vergessen. Sie erinnerten an die Verantwortung, die wir als Gesellschaft tragen: aus der Geschichte zu lernen. Salem, mit seiner eigenen historischen Verbindung zum Widerstand gegen das NS-Regime, versteht diese Aufgabe als eine zentrale Verpflichtung.