Das Projekt war in zwei Teile gegliedert: das „Big Build“-Projekt und das „Environmental“-Projekt. Beide Gruppen lebten zusammen und arbeiteten tagsüber in der schwülen Hitze Thailands an unterschiedlichen Schwerpunkten. Für das Big Build Projekt war eine Expertin für nachhaltige Bauweise aus Thailand als Supervisorin dabei und unterwies die Gruppe in der Lehm-Strohbauweise, mit dem Ziel ein Dorfgemeinschaftshaus in einem Dorf in der Gemeinde Kui Buri zu errichten. Das „Environmental“-Projekt beschäftigte sich mit der Ko-Existenz von Elefanten und den Dorfgemeinschaften und untersuchte in Zusammenarbeit mit einer Doktorandin die Demographie und das Verhalten der hochsozialen Tiere. Der Anbau von Bananen, Ananas, Mangos etc. lockt die Elefanten aus dem angrenzenden Nationalpark von Kui Buri und führt zu gefährlichen Konflikten und hohen Ernte- und Verdienstausfällen der ohnehin armen Bevölkerung. Anbau-Management und verschiedene Schutzmethoden, die aus den Verhaltensstudien abgeleitet werden können, sowie Aufklärung in der Bevölkerung und die Integration von Ökotourismus helfen beim Aufbau einer friedlichen Ko-Existenz. Ebenfalls in Lehm-Strohbauweise wurden zudem Nistmöglichkeiten für Nashornvögel geschaffen, denen in der von Menschen stark veränderten Landschaft Brutplätze in alten Baumbeständen ausgehen.
In das Projekt integriert sind neben den inhaltlichen und praktischen Aspekten eine stetige Reflexion in Bezug auf die Lernziele und unsere IDEALS in abendlichen Workshop-Sessions. Aktive Risikoabschätzung, die Reflexion von Kommunikation untereinander, der Austausch über Problemlösungsstrategien, Teamarbeit und das Erlernen des Umgangs mit Herausforderungen geben den Jugendlichen die Möglichkeit ihren Werkzeugkoffer mit Methoden zum Handeln in einem globalen Netzwerk zu füllen und zu erweitern. Zweieinhalb Wochen sind die Schülerinnen und Schüler aus 22 Schulen der ganzen Welt – ohne den Druck von Social Media – Teil einer Gruppe mit unterschiedlichsten Hintergründen und Erfahrungen. Eine einzigartige und prägende Erfahrung, die für viele Schüler eine neue Welt der persönlichen Entwicklung eröffnet. Die Tage waren für alle anstrengend – um 6:00 Uhr startete der Tag und endete erst gegen 22:00 Uhr. Mit meinem internationalen Kollegenteam besprach ich abends noch den Workshop des folgenden Tages und tauschte mich über Methoden und Erfahrungen aus – auch wir wuchsen dabei in unserer Rolle als Lernbegleiter und brachten nicht nur gereifte Schüler nach Hause zurück, sondern auch Inspiration für unsere Schulen. Im Juli findet das nächste Serviceprojekt statt – ich freue mich sehr darauf, wieder Salemerinnen und Salemer auf diese einzigartige Erlebnis- und Erfahrungsreise schicken zu können und hoffe auf erfolgreiche Bewerberinnen und Bewerber unserer Schule.