Schade, dass wir heutzutage nicht mehr das Orakel von Delphi befragen können. Manchmal wäre es bestimmt gut, wenn man einen Blick in die Zukunft werfen könnte. In der Antike unternahm man häufig weite Reisen, um dort hinzugelangen. Womit wir beim Thema ,,Reisen in der Antike“ angelangt wären. An diesem Thementag der Universität Konstanz nahmen auch wir, der Lateinkurs der Jahrgangsstufe 10, mit Frau Neeff und Frau Thien teil.
Die Thematik wurde interaktiv von Latinistik Studierenden nähergebracht, in dem man in Gruppen eingeteilt einen Parcours mit verschiedenen Stationen durchlief. Es gab fünf unterschiedliche Wissensgebiete, die man erlernen konnte. Zu diesen zählten ,,Die sieben Weltwunder“, ,,Spätantike Pilgerreisen“, ,,Begegnung mit exotischen Ländern“, ,,Reisen zu den Pythischen Spielen“ und ,,Unterwegs im Imperium Romanum“. Die beiden Gruppen unserer Schule begannen mit dem Thema der “Sieben Weltwunder” und mit den “Reisen zu den Pythischen Spielen”.
Wir starteten mit einer spannenden Einführung und wurden direkt kreativ, in dem wir ein Gedicht zum Ursprung der pythischen Spiele mit lateinischen Ausdrücken verfasst haben. Dann ging es weiter mit den griechischen Göttern und wir haben gelernt, dass es verschiedene Götter, wie z.B. Hermes und Zeus, für das Reisen gibt.
Damals wie heute gab es schon Vorbehalte gegenüber anderen Kulturen. Das war der Inhalt der nächsten Station, bei der wir aus antiken Briefen erfuhren, dass auch damals schon Vorurteile gegenüber anderen Sitten und dem Unbekannten aus anderen Ländern bestanden.
Die letzten beiden Stationen haben mehr den Fokus auf das Übersetzen gelegt. Hier haben wir uns spielerisch mit Hilfe von Wortschnipseln, die in einer Schachtel Sand versteckt waren, Stück für Stück lateinische Texte erarbeitet und Kreuzworträtsel gelöst. Am Ende gelang es uns mit dem Lösungswort, das Schloss einer Schatzkiste zu öffnen, und wir ergatterten uns kleine Tafeln Schokolade.
Zum Schluss ging es dann darum, unser neu erlerntes Wissen gekonnt und vor allem schnell anzuwenden. Wir haben ein kleines Wett-Übersetzten gemacht, in dem wir uns in kürzester Zeit lateinischen Texte erschlossen haben und bei jeder richtigen Antwort durften wir ein Feld vorrücken. Dieses Wettrennen symbolisierte die Reise zum Orakel nach Delphi und war dementsprechend an diese Thematik angelehnt. Am Ende gelang es uns als erste Gruppe, das Ziel zu erreichen und wir wurden alle mit einem Glückskeks belohnt.
Nach jeder Station wurde uns ein kleines Rätsel für den Weg mitgegeben. Aus den Lösungsbuchstaben ergab sich dann das lateinische Wort ,,hospitalitas“, welches übersetzt Gastfreundschaft bedeutet. Früher, im antiken Rom und Griechenland, gab es sogenannte Freundschaftsmarken. Diese dienten als Symbole oder Token, die eine Verbindung zwischen zwei Personen repräsentierten. Wenn man sich im Ausland mit solch einer Marke ausweisen konnte, war es einem häufig gestattet, bei Freunden von Freunden kostenlos zu übernachten. Das Prinzip dieser Marke basierte also auf sozialen Beziehungen und Netzwerken und ermöglichte einem den Zugang zu verschiedensten Dingen.
Zum Abschluss des Tages wurde jedem von uns eine selbstgemachte Freundschaftsmarke aus Holz von der Universität verliehen und war damit die Krönung des Tages.
Es war eine sehr gelungene Exkursion und man merkte, wie viel Vorbereitung und Gedanken sich die Studierenden gemacht haben. Wir haben vor allem die Kombination aus Spaß und Lernen sehr genossen.