In der Zeit zwischen den Herbst- und den Winterferien haben sich in der Schule Schloss Salem die Schüler:innen des Jahrgangs 9 mit dem Thema Journalismus befasst. Dafür bekam jede:r Schüler:in täglich ein neues Exemplar der Lokalzeitung „Südkurier“. Dort durfte sich jede:r frei ein aktuelles Thema wählen, um sich besonders intensiv damit zu beschäftigten. Es wurden Textarten analysiert, relevante Fakten erkannt und von meinungsbildenden Elementen differenziert sowie Steckbriefe zu den einzelnen Artikeln und Themen erstellt. Das alles erfolgte mit dem Ziel, am Ende des Projekts einen Vortrag zu halten und das eigene Thema in der Klassengemeinschaft vorzustellen. Von Klimaaktivist:innen zu Fußball und vom Bürgergeld zur Weltwirtschaftskrise war alles dabei.
Darüber hinaus organisierte das Team 9 der Schule verschiedene Treffen mit Persönlichkeiten, die den Schüler:innen Einblicke in das Zeitungswesen und unterschiedliche Themen gaben.
Jenna Santini – Redakteurin beim Südkurier
Damit die Schüler:innen herausfinden konnten, wie eine Zeitung überhaupt erst entsteht, wurde eine Redakteurin des Südkuriers eingeladen. Frau Jenna Santini brachte den Jugendlichen ihre Arbeit näher, erklärte den Umgang mit Fake News, berichtete von eigenen Erfahrungen und erläuterte, warum sie im Journalismus tätig ist.
Bei einem Post zum Beispiel auf Twitter ist es manchmal schwierig zu sehen, ob die Informationen wahr sind oder ob es sich um Fake News handelt. Deshalb wurde den Schüler:innen ein Post gezeigt und sie sollten erkennen, ob die enthaltenen Informationen echt sind. Anhand von gefälschten Bildern und übertriebenen Zahlen wurde ihnen veranschaulicht, dass es sich in diesem Fall um Fake News handeln musste. Jenna Santini erklärte, es müsse auf Sprache, übertriebene Zahlen, Satzzeichen und auf bearbeitete oder veraltete Bilder geachtet werden. Die Schüler:innen sollten daraufhin in kleinen Gruppen individuell weitere Möglichkeiten aufschreiben, mit denen man Fake News erkennen kann. Die Schüler:innen freuten sich sehr über den Besuch von Frau Santini und waren einhellig der Meinung, viel gelernt zu haben.
Samuel Bosch und Charlie Kiehne – Klimaaktivist:innen
Des Weiteren wurden die Klimaaktivist:innen Samuel Bosch und Charlie Kiehne in die Schule Schloss Salem eingeladen. Seit mehr als einem Jahr leben die beiden jetzt schon in einem Baumhaus im Altdorfer Wald, mit manchmal sogar bis zu 50 weiteren Aktivist:innen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass lokale Wälder keinen Kiesgruben weichen müssen und Bäume nicht gefällt werden.
Auch sind sie der Meinung, dass zu viele Lebensmittel weggeworfen werden. Bei der Lebensmittelverschwendung sehen sie zum Beispiel Containern als einen möglichen Ansatz, obwohl das eigentlich nicht erlaubt ist. Trotzdem haben Samuel und Charlie in örtlichen Supermärkten containert. Sie wurden schließlich auch erwischt und standen aus diesem Grund bereits vor dem Amtsgericht Ravensburg. Als Strafe mussten sie Sozialstunden leisten, was Samuel und Charlie aber nicht davon abhält, sich weiter für den Klimaschutz einzusetzen.
Ein weiteres Problem sehen sie im Kapitalismus. Es würde zu viel produziert und jeder solle an so vielen Punkten wie möglich einsparen und langfristiger denken. Samuel und Charlie leben daher vegan und tragen Secondhand. Ihren Lebensunterhalt finanzieren sie vor allem durch Spenden oder die Unterstützung ihrer Eltern. Die beiden leben ohne richtiges Eigentum, sondern teilen sich alles mit den anderen Aktivist:innen, die mit ihnen leben. Ihrer Meinung nach müssten reichere Menschen noch höhere Steuern zahlen als bisher.
Ausflug ins Medienhaus Südkurier
Zum Abschluss haben die Schüler:innen noch einen Ausflug ins Medienhaus Südkurier nach Konstanz unternommen. Zu Beginn wurde ihnen ein Vorstellungsvideo gezeigt, in dem das Medienhaus und der Südkurier mit seiner Geschichte erläutert wurden. Anschließend wurden die Schüler:innen durch das Medienhaus geführt. Durch ein Quiz wurden die Schüler:innen auf ihr Wissen über den Südkurier getestet. Sie gingen durch die Marketing- und Online-Abteilung und bekamen anschließend noch gezeigt, wie das Papier gelagert wird und wie die Zeitungen bedruckt und gefaltet werden. Abgeschlossen wurde der Ausflug durch kleines Fingerfood, das das Medienhaus für die Schüler:innen organisierte.
Während des Zeitungsprojekts in der Schule haben sich die Schüler:innen also mit der Entstehung, den Eigenschaften und der Verbreitung von Zeitungen befasst. Behandelt und diskutiert wurden sowohl aktuelle lokale als auch globale Themen.