Seit Monaten schon haben wir uns auf diesen Moment gefreut. Wir, eine Delegation aus insgesamt acht Schüler:innen, durften Mitte März im Rahmen einer Round Square-Konferenz nach Marokko fliegen. Dafür, dass es „nur“ eine regionale Konferenz war, nahmen erstaunlich viele Schulen von überall aus der Welt teil. Vertreter:innen aus den Vereinigten Staaten, Pakistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien und viele mehr waren zu Gast. Unter ihnen auch wir!
Nach dem Regen am Bodensee, einem dreistündigen Flug und mehreren Stunden Verspätung sind wir in der Hauptstadt gelandet. Schon am Flughafen wurden wir herzlich von den Schüler:innen der Elaraki Schule empfangen und in unser Hotel gebracht. Meist teilten sich drei bis vier Delegierte ein Zimmer, sodass wir direkt bei den anderen Schulen anknüpfen konnten.
Alle Tage waren eng getaktet. Der erste Tag stand ganz unter dem Motto „Die Kultur kennenlernen“. Mit festlicher Schulkleidung starteten wir um 7:30 Uhr in die „Opening Ceremony“. Gefolgt wurde diese von mehreren Reden über die Round Square-IDEALS (Internationalism, Democracy, Environment, Adventure, Leadership und Service) und den „Baraza Groups“. Letztere waren Kleingruppen, in welchen wir uns jeden Tag trafen, um über den Tag, die IDEALS, die verschiedenen Kulturen und Probleme der Welt zu diskutieren. Diese empfanden wir immer als sehr interessant und aufschlussreich. Nicht nur, weil von fast jeder Schule immer mindestens ein:e Delegierte:r vertreten war, sondern auch wegen der unterschiedlichen Meinungen und Bereitschaft, diese kundzutun. Anschließend fuhren wir in die Medina (Altstadt) und hatten die Möglichkeit, auf den Markt zu gehen. Den Abend ließen wir mit typisch marokkanischem Essen und Musik auf einer Dachterrasse über dem Markt ausklingen.
Den Dienstag verbrachten wir auf einer Öko-Farm. Dort wurden wir von Schüler:innen der Elaraki School im Empfang genommen und fingen direkt an, in der prallen Sonne zu arbeiten. Unter anderem pflanzten wir Bäume, recycelten Plastik, klebten Fliesen auf und halfen beim Kochen. Wir arbeiteten immer mit anderen Delegierten oder lokalen Schüler:innen zusammen, was das ganze nie langweilig werden ließ und uns so viel Raum zum Entdecken anderer Kulturen bot.
Am darauffolgenden Tag ging es für uns in eine andere Schule in die Berge, welche wir neu angestrichen und neugestaltet haben. Anschließend bastelten wir einen Fußball aus Plastik und Tape, weil es keinen richtigen gab, und spielten mit den Jungen von dort Fußball. Kurz darauf kamen auch die Mädchen dazu und wir haben alle laut singend in der Sonne getanzt und einen Heidenspaß gehabt. Das Lachen der Kinder und das Leuchten in ihren Augen werden wir alle sicherlich nicht vergessen!
Am Abend fand die „Cultural Night“ statt. Jede Schule führte einen Tanz, ein Lied oder ähnliches vor. Die deutschen Schulen Landheim-Schondorf, Birklehof und Salem schlossen sich zusammen und performten das Flieger-Lied. Und was sollen wir sagen? Es war ein voller Erfolg. Die anderen Schüler:innen und Lehrer:innen sind sofort aufgesprungen und haben mitgemacht. Selbst nach unserer Abreise haben uns marokkanische Schüler:innen noch Videos geschickt, wie sie in ihren Freundeskreisen das Flieger-Lied aufführen.
Den letzten Tag begannen wir mit Kultur im Wasser-Museum. Hier wurde uns viel über die nachhaltige und diverse Wasser-Gewinnung und -Nutzung erzählt. Als die Führung und die Schlusszeremonie der Schule zu Ende war, traten wir unsere Reise in die Agafay-Wüste an. Angekommen, wanderten wir erst durch die Wüste und ritten dann auf Kamelen wieder zurück. Das war durchaus eine einmalige Erfahrung, aber wir waren alle froh, als wir den Abend dann mit Feuer, gutem Essen und interessanten Gesprächen unter sternenklarem Himmel zu Ende gingen ließen.
Nun hieß es auch schon Abschied nehmen, zumindest von den meisten. Vier Schulen, darunter auch wir, traten die Weiterreise in die Sahara an. Nach einer nicht enden wollenden Busfahrt stiegen wir mit einem kleinen Rucksack im Gepäck auf die Kamele und ritten mit der untergehenden Sonne im Rücken in unser Wüstencamp. Stundenlang tanzten wir mit den Kamelführern um das Feuer und betrachteten die Sterne. Keiner von uns hatte zuvor jemals so einen atemberaubenden Sternenhimmel gesehen. Am nächsten Tag stand auch schon der Abflug bevor. Nachdem wir morgens noch mal etwas Zeit auf dem Markt verbracht hatten, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen und traten die Heimreise an.
Summa summarum war die Reise wirklich kräftezehrend, aber dennoch ein voller Erfolg. Wir alle würden sie genauso noch mal machen. Wir sind voller positiver Eindrücke, Motivation und neuer Perspektiven zurückgekommen und ermutigen jeden, an einer Round Square-Reise teilzunehmen.