18/07/2025

The Hague International Model United Nations 2025

von Zayd K., IB 1 und Eva J., IB 1
Über 3.000 Jugendliche aus aller Welt kamen in Den Haag zur THIMUN 2025 zusammen – auch Salem war dabei, um über globale Fragen und KI zu debattieren.

Das Salem International College war eingeladen, an der 57. Ausgabe der THIMUN (The Hague International Model United Nations) teilzunehmen – eine der größten Model-UN-Konferenzen weltweit. Über 3.000 Teilnehmende und 200 Schulen kamen in Den Haag zusammen, um globale Fragen zu diskutieren und zu debattieren. Bei Model United Nations handelt es sich um eine Simulation der tatsächlichen UNO, bei der die Teilnehmenden als Delegierte eines ihnen zugewiesenen Landes in verschiedenen Gremien agieren. Sie recherchieren, verfassen Resolutionen und diskutieren mit anderen Staaten über Lösungsansätze zu aktuellen internationalen Herausforderungen – etwa im Bereich der Menschenrechte oder zu bewaffneten Konflikten. Das diesjährige Thema lautete: „Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Menschheit.“ Es floss in sämtliche Ausschüsse ein und wurde im Rahmen weltweiter Fragestellungen behandelt – so befasste sich etwa die Menschenrechtskommission mit dem Thema „Der Einsatz von KI durch terroristische Organisationen“.

Die Delegierten sind dazu angehalten, die Haltung und Interessen des jeweiligen Landes, das sie vertreten, glaubwürdig und vollständig zu repräsentieren. Umso erstaunter waren wir, als wir erfuhren, dass wir Afghanistan vertreten würden. Nach dem Abzug der US-Truppen wurde das Land bekanntermaßen von den Taliban übernommen – wir waren also Delegierte, die die Interessen der Taliban vertreten sollten. Die Vorstellung, eine terroristische Organisation zu repräsentieren, wirkt zunächst abschreckend – unabhängig davon, um welches Thema es geht. Doch davon ließen wir Salemer Delegierte uns nicht einschüchtern: Wir brachten uns aktiv ein, beteiligten uns an Resolutionen, hielten unzählige Reden und traten mit anderen Delegationen – insbesondere mit denen der USA und der NATO-Staaten – in die Debatte, um Afghanistans Standpunkte zu vertreten. Besonders zum Thema Gleichberechtigung entwickelten sich intensive, kontroverse Diskussionen.

Die klar strukturierte Konferenz bot eine wertvolle Lernerfahrung und half mir, diplomatische Abläufe besser zu verstehen. Besonders bereichernd waren auch die Gespräche mit Jugendlichen aus aller Welt. Was mich am meisten überrascht hat, war das starke Gemeinschaftsgefühl, das sich in unserem Ausschuss sehr schnell entwickelte. Unsere Chairs organisierten Karaoke-Sessions, wir hatten gemeinsam viel Spaß – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Konferenz – und es entstanden Freundschaften, die über die Veranstaltung hinaus Bestand haben.

Neben der Konferenz blieb auch Zeit, Den Haag zu erkunden. Die Stadt ist kulturell und historisch interessant und verfügt über zahlreiche Museen, Kirchen und natürlich den Friedenspalast, den Sitz des Internationalen Gerichtshofs. Die Teilnahme an der THIMUN war eine großartige Erfahrung, für die wir den begleitenden Lehrkräften, dem Schulteam und dem Förderverein Friends of Salem sehr dankbar sind.

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